Bank Vontobel baut nach Gewinnrückgang Stellen ab
Vontobel startet ein Kostensparprogramm nach Gewinnrückgang im Jahr 2023.
Die Bank Vontobel will nach einem Gewinnrückgang im Jahr 2023 ihre Sparanstrengungen verstärken. Sie hat nun ein neues Kostensparprogramm über 100 Millionen Franken aufgelegt, das mit einem Stellenabbau verbunden ist. Von der Situation rund um den Kollaps der Signa-Gruppe sieht sich die Zürcher Bank nicht betroffen.
Kosten um 100 Millionen Franken senken
Zur Höhe des geplanten Stellenabbaus wollten sich die Vontobel-Verantwortlichen am Donnerstag allerdings nicht äussern. Die Bank arbeite derzeit noch an den Einzelheiten des Effizienzprogramms, sagte Finanzchef Thomas Heinzl bei der Präsentation des Jahresergebnisses 2023. «Sobald wir das Programm finalisiert haben, werden wir auch genauer mitteilen, was geschehen wird.»
Die Bank erwarte aber, dass der Stellenabbau zu einem «bedeutenden Teil» über natürliche Fluktuationen erfolgen werde, betonte der Finanzchef. Per Ende 2023 beschäftigte Vontobel rund 2275 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vollzeitstellen). Mit den neuen «Effizienzmassnahmen» sollen die jährlichen Kosten bis Ende 2026 um 100 Millionen Franken gesenkt werden, was rund 10 Prozent des Gesamtaufwands 2023 entspricht.
Keine Belastung durch Signa-Kollaps
Keine finanzielle Belastung gab es für die Bank offenbar aus dem Zusammenbruch der Signa-Gruppe des österreichischen Investors René Benko. Vontobel habe keine Wertberichtigungen oder Rückstellungen im Zusammenhang mit den «jüngsten Problemen im Immobiliensektor» getätigt, betonte der Finanzchef. Angesichts des hohen öffentlichen Interesses hätte die Bank dies andernfalls öffentlich gemacht, versicherte er.
Weitere Ausführungen zu dem Thema wollten die Vontobel-Verantwortlichen allerdings nicht machen. Auch einen Bericht der TA-Medien vom Donnerstag über angebliche Geschäftsbeziehungen der Bank mit Benko-Firmen kommentierten sie nicht. Die Bank Vontobel hat im Jahr 2023 einen Gewinnrückgang um sieben Prozent auf 214,7 Millionen Franken hinnehmen müssen. Belastet wurde das Ergebnis von einem deutlich schwächeren Asset Management-Geschäft, wo die Bank weitere Geldabflüsse hinnehmen musste.
Die Bank verwies auf eine abwartende Haltung der institutionellen Investoren wegen der geopolitischen Spannungen und der Unsicherheit bezüglich der Zinsentwicklung. Besser lief es dagegen in der Vermögensverwaltung für Privatkunden. Im Wealth Management-Geschäft konnte die Bank weitere Neugelder anziehen. Sie baute zudem im Umfeld der CS-Turbulenzen die Zahl ihrer Kundenberaterinnen und Kunden netto um 42 auf knapp 360 «Relationship Manager» aus.